Editorial

Kritisches Hinterfragen, unabhängiges und ergebnisoffenes Nachdenken: Wer würde diese Prämissen nicht für sich in Anspruch nehmen? Unterscheidet sich kritisches Denken und Wissen von herrschaftsförmigen Wissen nur durch die entgegengesetzten Inhalte? Ist beispielsweise das Denknetz demnach nur ein – wenn auch finanzschwaches – Spiegelbild von Avenir Suisse wie dies eine soziologische Studie über sogenannte Advocacy Think Tanks nahelegt.

Was also unterscheidet kritisches Denken von herrschaftsförmigem Denken respektive von den vorherrschenden Denkformen? Sind es eben ›nur‹ andere Inhalte und Werthaltungen, also etwa Freiheit durchsozioökonomische Kooperation sozial gleichberechtigter Individuen gegenüber Freiheit durch ungehindertes Handeln konkurrierender Marktsubjekte?

Sind es kenntlich gemachte Interessen? Folgt kritisches Denken der Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse unter dem Aspekt ihrer Gemachtheit und damit ihrer Veränderbarkeit, während herrschaftsförmiges Denkengrundlegende Strukturen als gegeben naturalisiert? Ist durchdiese gängige Gegenüberstellung ›kritisches Denken‹ hinreichend bestimmt? Was lässt sich zur Methodologie des kritischen Denkens sagen, was zu seiner Geschichte und aktuellen Verfasstheit, unter anderem in der Schweiz? Und wie wird kritisches Denken wirksam?

Abschliessende Kriterien des kritischen Denkens kann es nicht geben, wenn kritische Selbstreflexion ein permanenter Prozess sein soll. Lässt sich dieser Prozess dennoch von Prinzipien und Kriterien leiten, die sich grundlegend von den Bedingungen herrschaftsförmigen Denkens unterscheiden? Der vorliegende Band möchte diese Fragen ausleuchten und die Möglichkeiten ausloten, wie kritisches Denken wirkungsmächtig werden kann.

AutorInnen

Ruth Gurny, Marcus Hawel, Peter Streckeisen, Karl-Heinz Brodbeck, Michel Romanens, Beat Ringger, Cornelia Klinger, Christoph Jünke, Christa Wichterich, Vesna Tomse, Maren Kirchhoff, Anton Hügli, Ursina Anderegg, Annemarie Sancar, Lilian Fankhauser, Christine Michel, Rolf Bossart, Susan Donath, Mascha Madörin, Denknetz Fachgrppe Sozialpolitik, Arbeit und Care-Ökonomie, Hans Baumann, Beat Baumann, Andi Rieger, Kampagnenleitung der 1:12 Initiative

Download

Sie können das „Jahrbuch 2014: Kritik des kritischen Denkens“ kostenlos herunterladen. Selbstverständlich ist das Buch auch über den Handel zu beziehen. Über eine freiwillige Spende für den E-Download freuen wir uns – oder noch besser: Werden Sie Mitglied des Denknetzes. Sie ermöglichen damit unsere Arbeit.

Download

Cover

ISBN

Iris Bischel, Ulrike Knobloch, Beat Ringger, Holger Schatz (Redaktion): Jahrbuch 2014: Kritik des kritischen Denkens; ISBN 978-3-85990-244-2; Verlag: edition 8, Postfach 3522, 8021 Zürich

Rezension

Kurt Seifert hat zum Erscheinungszeitpunkt das Jahrbuch im „Freitag“ rezensiert.

Download

Mitglied werden

Das Denknetz ist der linke, sozialkritische Thinktank der Schweiz mit über 1400 Mitgliedern. Das Denknetz ist den Grundwerten Freiheit, Gleichheit und Solidarität verpflichtet. Das Denknetz konstatiert zunehmende soziale Ungleichheiten und eine Tendenz zur Entsolidarisierung in der Gesellschaft. Es will die Mechanismen dieser Dynamik besser verstehen und Alternativen erkunden und diskutieren.

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes

Mitglieder ermöglichen mit ihrem Beitrag die Arbeit des Denknetz. Sie erhalten die Jahr- und Sachbücher sowie die Zeitschrift „Das Denknetz“ kostenlos per Post zugestellt und nehmen zu vergünstigten Preisen an Tagungen und Seminaren teil.

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes

Die Mitgliedschaft kostet Fr. 100.- pro Kalenderjahr. Wer ein kleines oder gar kein Einkommen hat entrichtet einen reduzierten Beitrag von Fr. 40.- pro Kalenderjahr.

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes

Mitglieder des Denknetzes können alle natürlichen Personen werden, welche die Statuten akzeptieren und insbesondere mit folgender Aussage aus der Zweckbestimmung einverstanden sind:

«Das Denknetz ist den Grundwerten der Freiheit, der Gleichheit und der Solidarität verpflichtet. Das Denknetz konstatiert zunehmende soziale Ungleichheiten und eine Tendenz zur Entsolidarisierung in der Gesellschaft. Es will die Mechanismen dieser Dynamik besser verstehen und Alternativen erkunden und diskutieren.»

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes