Editorial

Seit seinen Anfängen gehören die Krisen zum Kapitalismus. Somit ist auch die heutige Situation – verstärkt durch die Auswirkungen des Krieges von Russland gegen die Ukraine trotz ihrer brutalen Konsequenzen für Hunderte von Millionen Menschen – leider nicht neu. Seltener ist die Kombination von Pandemie, Krise und Krieg in einem Zeitraum von wenigen Jahren. Das letzte Mal war dies vor mehr als 100 Jahren der Fall. Heute kumuliert sich die aktuelle Mehrfachkrise zusätzlich mit der weltweiten Klimakrise, der grössten Bedrohung für die Lebensbedingungen aller Spezies auf dem Planeten Erde.

Die vorliegende Ausgabe der Denknetz-Zeitung beschäftigt sich intensiv mit Krisen. Zwei Artikel nehmen sich dieser Frage grundsätzlich an. Einerseits weisen die Autoren auf die Vertiefung und Vervielfachung der Krisen seit 2007 hin und fordern eine soziale, emanzipatorische und ökologische Transformation als Antwort auf die vorherrschende kapitalistische Hegemonie ein. Andererseits wird die vierfache Bewährungsprobe, vor welche die Linke heute gestellt sein kann, wenn sie der «Krise ohne Ende» Abhilfe schaffen will, diskutiert.

Wer von Krisen spricht, darf die Rolle des Staates und der linken Parteien nicht aus den Augen verlieren. Wir thematisieren diese einerseits mit einem Fokus auf die europäische Sozialdemokratie, die weiterhin von politischer Bedeutung bleibt, solange sie sich, wie etwa in Deutschland und Portugal, der sozialen Frage widmet. Mit Blick auf die Schweiz geht ein Beitrag den Auswirkungen des Neoliberalismus auf unser Land nach und zeigt die Folgewirkungen der Erfolge der Linken und der Gewerkschaften in Bezug auf die Bewältigung der aktuellen Krise auf.

Die Klimakrise wird in zwei Beiträgen aus verschiedenen Blickwinkeln thematisiert: dem internationalen – aufgrund der dramatischen Entwicklung in den Weltmeeren und deren massiven Auswirkungen – sowie dem nationalen, im Zusammenhang mit den durch die jungen Grünen und die Jungsozialist:innen lancierten Volksinitiativen zur Bewältigung des Klimawandels in der Schweiz.

In dieser Nummer findet sich auch eine Vielzahl von wichtigen Beiträgen zu anderen zentralen Themen. Denn eines ist sicher: Gegen Krise und Krieg braucht es fundierte Debatten, Denkanstösse und Handlungsvorschläge, die weit über das politische Tagesgeschäft hinausreichen. Dafür steht das Denknetz.

Philipp Müller
Mitglied des Denknetz-Vorstands

Download

Sie können die Zeitschrift „Das Denknetz 12“ kostenlos herunterladen. Über eine freiwillige Spende für den E-Download freuen wir uns – oder noch besser: Werden Sie Mitglied des Denknetzes. Sie ermöglichen damit unsere Arbeit.

Download

Cover

Post-Bestellung

Die Print-Version kann auch in grösseren Auflagen (z.B. für Versammlungen oder Schulklassen) gratis bestellt werden mit einem Mail an info@denknetz.ch Bitte Name, Postadresse und gewünschte Zahl der Zeitungen angeben.

Autor:innen

Philipp Müller, Beat Ringger, Pascal Zwicky, Roland Herzog, Hans Schäppi, Andreas Rieger, Hilmi Gashi, Sarah Heinzmann, Marie Saulnier Bloch, Hans Baumann, Ruth Gurny, Oliver Daepp, Nicola Siegrist, Mia Jenni, Carlo Schmid, Eva Gelinsky, Ueli Gähler, Helen Müri, Daniel Haller, Félix Dalang, Josef Lang, Ueli Mäder, Fitzgerald Crain, Robert Fluder

Mitglied werden

Das Denknetz ist der linke Thinktank der Schweiz mit über 1500 Mitgliedern. Das Denknetz ist den Grundwerten Freiheit, Gleichheit und Solidarität verpflichtet. Das Denknetz konstatiert zunehmende soziale Ungleichheiten und eine Tendenz zur Entsolidarisierung in der Gesellschaft. Es will die Mechanismen dieser Dynamik besser verstehen und Alternativen erkunden und diskutieren.

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes

Das Denknetz finanziert sich zu über 90 Prozent durch seine Basismitglieder. Zwar unterstützen uns auch grosse Organisationen als Kollektivmitglieder. Um die Unabhängigkeit des Denknetz zu garantieren, existiert aber eine Beitragsbeschränkung von CHF 5’000.- pro Kollektivmitglied. Insgesamt fliessen lediglich rund CHF 25’000.- von Kollektivmitgliedern an das Denknetz. Das heisst ganz konkret, dass das Denknetz nur dank seiner Einzelmitglieder Bücher, Zeitungen, Onlinebeiträge, Videos und Audios produzieren kann. Jeder Beitrag eines Einzelmitglieds ist daher wichtig und macht die professionelle Arbeit des Denknetz erst möglich. Tragen auch Sie zum Weiterbestehen und zum Erfolg des Denknetz bei:

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes

Sie erhalten die Jahr- und Sachbücher sowie die Zeitschrift „Das Denknetz“ kostenlos per Post zugestellt und nehmen zu vergünstigten Preisen an Tagungen und Seminaren teil. Zudem ermöglicht erst Ihr Mitgliederbeitrag die frei zugänglichen Publikationen (Onlinetexte, Videos, Audios) auf unserer Webseite.

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes

Die Mitgliedschaft kostet CHF 100.- pro Kalenderjahr. Wer ein kleines oder gar kein Einkommen hat, entrichtet einen reduzierten Beitrag von CHF 40.- Wer die Arbeit des Denknetz mit besonderem Nachdruck unterstützen möchte, tut dies mit CHF 400.- als Fördermitglied.

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes

Mitglieder des Denknetzes können alle Personen werden, welche die Statuten akzeptieren und insbesondere mit folgender Aussage aus der Zweckbestimmung einverstanden sind: «Das Denknetz ist den Grundwerten der Freiheit, der Gleichheit und der Solidarität verpflichtet. Das Denknetz konstatiert zunehmende soziale Ungleichheiten und eine Tendenz zur Entsolidarisierung in der Gesellschaft. Es will die Mechanismen dieser Dynamik besser verstehen und Alternativen erkunden und diskutieren.»

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes

Bibliothek

Die Denknetz Bibliothek bietet über 500 Texte zu den Themen Politische Ökonomie, Politik und Gesellschaft, Umweltschutz und Wachstumskritik, (Post-)Migration, Race-Class-Gender, Demokratie und Staat, Care und Soziale Sicherheit, Bildung, Medien, Denken sowie Geschichte und Emanzipation. Zudem sind alle Jahrbücher, Sachbücher, Zeitschriften, Audiodateien und Videos in der Rubrik Publikationen verfügbar.

Schauen Sie hier in die Denknetz-Bibliothek herein