Editorial

Spätestens mit dem Klimagipfel von Paris vom Dezember 2015 gilt der menschenge­machte Klimawandel als eine Tatsache, auf welche die Staatengemeinschaft mit einer über­raschend weitreichenden – allerdings auch nach wie vor unverbindlichen – Politik reagieren will. Abzusehen ist allerdings, dass es niemals zur vereinbarten Reduktion der Erderwär­mung bis 2030 auf 1,5 Grad kommen wird. Denn die vorgeschlagenen Massnahmen würden selbst bei konsequenter Umsetzung weiterhin eine maximale Erderwärmung von 2,7 Grad zulassen, so die verbreite Einschätzung von Klimaforschern nach dem Gipfel.

Aus einer systemkritisch­ökologischen Sicht ist die Ursache für diese Diskrepanz zwischen Sollen und Können klar. Neben den politischen Problemen der Durchsetzung transnationaler Mass­nahmen liegen die Ursachen in den systembedingten Wachstums­ und Verwertungszwän­gen des Kapitalismus. Mit einer solchen Sicht grenzt sich die systemkritische Perspektive von je her von der Umweltbewegung ab. Diese scheint heute weitgehend verkommen zu ei­ner Green­Business-Schönwetterökologie, die Ökologie nur soweit treiben will, wie sie sich rechnet, und zudem kompatibel mit einem individualistischen Lebensstil bleibt, der etwa Bioprodukte aus Sorge um das zu optimierende Selbst konsumiert.

Der vorliegende Diskurs widmet sich ohne Anspruch auf Vollständigkeit der neueren Debatte zum Ökosozialismus, einer der derzeit wohl dichtesten Debatte innerhalb der radikalökologischen Bewegung.

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Inhalt

1. Editorial
2. Marxismus und Ökologie
3. Neutralität der Technik?
4. Realsozialismus und Öko-logie
5. Resumee: Ökosozialismus statt Schönwetterökologie
6. Weitere Literatur

AutorInnen

Autor: Holger Schatz. Dank geht an Beat Ringger für Anmerkungen.

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