Editorial

Über die Existenz des sogenannten Klimawandels und über die Endlichkeit vieler natürli­cher Ressourcen herrscht in der politischen und wissenschaftlichen Debatte weitestgehend Übereinstimmung. Zu eindeutig sind die verfügbaren wissenschaftlichen Befunde und zu greifbar sind die vielfachen Auswirkungen in Form von ökologischen und wirtschaftlichen Katastrophen und kriegerischen Ausseinandersetzungen um Ressourcen wie das Erdöl. Auch wenn all dies sich regional und sozial unterschiedlich stark auswirkt, so ist Verdrän­gung auch im globalen Norden kaum mehr möglich. So gilt es denn auch für unbestritten, dass akuter Handlungsbedarf besteht, und es mangelt denn auch nicht an formulierten Kli­mazielen und vereinbarten Energiewenden. Im Kern diesen Krisenmanagements steht al­lerdings meist der Glaube bzw. die Behauptung, die genannten Probleme seien durch mehr Effizienz, technische Innovation und marktkonforme Anreizsysteme lösbar.

Genau dies wird jedoch innerhalb der in den vergangenen Jahren stark aufkommenden Debatte um „Suffizienz“ vehement bestritten. Dringend notwendig sei eine Änderung unse­rer Produktions­ und Konsumgewohnheiten und nicht deren Konservierung durch mehr Ef­fizienz. Effizienz laufe unter heutigen Bedingungen bestenfalls ins Leere, erst unter der Prämisse der Suffizienz entfalte sie ihrer Wirkungen. ‚Genug ist genug‘ anstatt ‚immer mehr‘ lautet die Botschaft, welche die Suffizienz­Debatte vermitteln möchte.

Wolfgang Sachs, ei­ner der Suffizienz Pioniere im deutschsprachigen Raum formulierte bereits 1993: „Die „Effi­zienzrevolution“ bleibt richtungsblind, wenn sie nicht von einer „Suffizienzrevolution“ begleitet wird.“

Anschliessend an unseren früheren Denknetz Infobrief ‚Wachstumskritik‘ stellen wir in diesem Diskurs die Debatte dar und beleuchten ihr kritisches Potential.

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Inhalt

1. Editorial

2. Begriffs- und Debattenklärung

3. Analyse und Kritik des Effizienzparadigmas

4. Ohne Suffizienz geht es nicht

5. Fazit: Suffizienz! Doch was braucht es noch?

6. Diverses

AutorInnen

Autoren: Holger Schatz, Beat Ringger. Für Anregungen danken wir Linda Stibler, Susy Greuter und Urs Chiara.

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