Editorial

Noch vor gut einem Jahr sprach Klaus Schwab in seinem vielzitierten Beitrag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos von einer ‚Krise des Kapitalismus‘. Doch ist es den Eliten und den Medien innert kürzester Zeit gelungen, die Wahrnehmung zu verschieben und die Krise der Staatsverschuldung ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken.

Diese Verschiebung und Umdeutung dient handfesten Interessen an einer Beibehaltung neoliberaler Sparpolitik, wie wir im letzten Denknetz Infobrief zu „Europa in der Krise“ ausführlich dargestellt haben. Das EU ,Krisenmanagement verbindet eine in sozialer wie wirtschaftlicher Hinsicht desaströse Austeritätspolitik mit einer milliardenschweren Rettungs-maschinerie, infolge derer „Europa“, so ein zynischer aber treffender Kommentar in der SZ, vom 22.8.2012 „unter dem Druck des Finanzmarkts zum reinen Einlagesicherungssystem und Inkassobüro für Staatsschulden“ wird.

Die Instrumentalisierung von Staatsschulden zur Vermeidung einer grundlegenden Kritik gesellschaftlicher Verhältnisse macht allerdings eine Analyse der Staatsschulden keineswegs obsolet. Inwieweit diese selbst Ausdruck jener Verhältnisse sind, von denen der Staatsschuldendiskurs ablenkt, soll im folgenden Infobrief erörtert werden.

Wie immer soll dabei die Debatte ohne Anspruch auf Vollständigkeit strukturierend zusammengefasst werden.

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Inhalt

1. Einleitung

2. Staatsschuldenkrise
Zur Bedeutung von Staatsschulden
Unproduktive Schulden – Schulden zur Bedienung alter Schulden
Sonderfall Schweiz? Kritik der Schuldenspirale, (neoliberaler Alarmismus und Schuldenbremse
Historisches und Grundlegendes zu Schulden

3. Ursachenanalysen
Deregulierung der Finanzmärkte
Wachsende Ungleichheiten
Explosion der Vermögensansprüche
Kapitalüberakkumulation
Makroökonomische Ungleichgewichte
Kumulative Kriseneffekte
Kapitalismus als Dauerkonjunkturprogramm

IV. Schuldenpolitik

AutorInnen

Inhalt und Gestaltung: Holger Schatz. Ein besonderer Dank geht an Beat Ringger für Anregungen und Kommentare.

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