Denknetz-Fokus

Die Freiheit des Karl Marx
Dienstag | 15. Januar 2019 | 15.00 – 17.00 Uhr
Unia Zentrale Zürich | Strassburgstrasse 11 | Tramstation: Stauffacher

Kaum ein Denker hat die Weltgeschichte so stark beeinflusst wie Karl Marx. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus schien er etwas in Vergessenheit geraten zu sein, seit einigen Jahren wird er wiederentdeckt. Der Qualm über den Trümmern gescheiterter sozialistischer Experimente hat sich verzogen, das Unbehagen angesichts der Ungleichheiten in dieser Welt bleibt – und damit das Interesse an einem Denker, der versucht hat, deren Ursachen zu analysieren. Der wichtigste Theoretiker der kommunistischen Bewegung, so zeigt Urs Marti, war, anders als oft angenommen, ein Philosoph, der die Freiheit und Entfaltungsfähigkeit des Individuums höher schätzte als das Ideal der Gleichheit. Geprägt von der englischen und französischen Aufklärung kämpfte er gegen politische und religiöse Bevormundung. Wer sich in seine Schriften vertieft, wird gewahr, dass er liberale Grundsätze keineswegs gering geschätzt hat, dennoch aber einen Liberalismus kritisiert, der verdrängt, dass die Gesetze der Akkumulation und Konkurrenz die Freiheit bedrohen.

In Kooperation mit der Unia Jugend Schweiz und der Juso Schweiz.

Eintritt frei

Zur Person

Prof. Dr. Urs Marti war bis August 2017 Professor für Politische Philosophie an der Universität Zürich. In zahlreichen Publikationen hat er sich mit Demokratietheorie und Rechtsphilosophie befasst. Sein besonderes Interesse gilt der Ideengeschichte, davon zeugen Publikationen zu Rousseau, Tocqueville, Marx, Nietzsche, Arendt und Foucault.

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