Editorial

«Trikolore auf halbmast» heisst der Titel eines Buchs von Arnold Künzli, dem politischen Philosophen aus Basel, dessen Wirkungskreis im letzten Jahrhundert weit über die Grenzen der Schweiz hinausreichte. Seine These: Die drei kardinalen Werte der französischen Revolutionsbewegung – Freiheit, Gleichheit, Solidarität – wurden nur zum Teil realisiert – insbesondere bei der Demokratisierung der Wirtschaft bestehe ein massiver Handlungsbedarf. Die essenzielle Frage nach Sinn und Zweck der Demokratie, ihrer Reichweite und Ausprägung stand bei der Gründung des Denknetz vor 20 Jahren Pate. Sie treibt uns weiter um. In ihrem wichtigen Diskussionsbeitrag zur «Unschädlichmachung der Schweiz» zeigen Nadja Mosimann und Pascal Zwicky eindrücklich auf, vor welchen Herausforderungen wir heute stehen und wie wir dieses radikaldemokratische Unterfangen angehen können.

Strukturelle Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen offen benennen und Antworten zu ihrer Aufhebung geben, das tun Cenk Akgondanbulut mit seinem Text zur «Verwaltung des Rassismus» und der Notwendigkeit seiner Bekämpfung angesichts seiner tiefen gesellschaftlichen Verankerung, Cesla Amarelle mit ihrem Beitrag zu den durch die Künstliche Intelligenz ausgelösten «feinen Unterschieden» und den damit verbundenen multiplen und massiven Diskriminierungen, insbesondere von Frauen, sowie Robert Fluder und Hans Baumann mit dem seit 15 Jahren bestehenden Gleichheitsmonitor.

Die Natur den Übergriffen des Kapitalismus zu entziehen, dies fordern Christoph Küffer in seinem spannenden Text zum Naturschutz als «revolutionäres linkes Projekt», Max Fischer, Ruth Gurny, Günther Latzel und Beat Ringger mit ihrer aufgeklärten Perspektive auf die «Zwölf-Millionen-Schweiz» und Alberto Cerri in seinem Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

«Reclaim Democracy» – Demokratie einfordern, das ist der Leitsatz des Denknetz im laufenden Jahr. Am 13. und 14. September werden wir im Volkshaus in Zürich dazu einen bunten, offenen, spannenden und zukunftsgerichteten Kongress veranstalten. Wir freuen uns schon jetzt auf enthusiastische Teilnehmende, debattierende Mitdenkende und Mithandelnde, auf unsere bewährten Mitglieder und auf neue Gesichter.

Die Halbmastzone zu verlassen und unsere Fahne uneingeschränkt flattern zu lassen, das ist angesichts des Zustands der Welt, in der wir uns bewegen ein kategorischer Imperativ.

Download

Sie können die Zeitschrift „Das Denknetz 15“ hier herunterladen. Über eine freiwillige Spende für den Download freuen wir uns – oder noch besser: Werden Sie Mitglied des Denknetzes. Sie ermöglichen damit unsere Arbeit.

Download

Cover

Post-Bestellung

Die Print-Version kann auch in grösseren Auflagen (z.B. für Versammlungen oder Schulklassen)  mit einem Mail an info@denknetz.ch gratis bestellt werden. Bitte Name, Postadresse und gewünschte Anzahl der Zeitungen angeben.

Autor:innen

Alberto Cerri, Andreas Rieger, Beat Ringger, Camille Roseau, Céline Lafourcade, Céline Widmer, Cenk Akdoganbulut, Cesla Amarelle, Christoph Küffer, Fabian Saner, Günther Latzel, Hans Baumann, Max Fischer, Melanie Berner, Nadja, Mosimann, Pascal Zwicky, Regula Rytz, Robert Fluder, Ruth Gurny und Walter Schöni

Mitglied werden

Das Denknetz ist der linke Thinktank der Schweiz mit über 1500 Mitgliedern. Das Denknetz ist den Grundwerten Freiheit, Gleichheit und Solidarität verpflichtet. Das Denknetz konstatiert zunehmende soziale Ungleichheiten und eine Tendenz zur Entsolidarisierung in der Gesellschaft. Es will die Mechanismen dieser Dynamik besser verstehen und Alternativen erkunden und diskutieren.

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes

Das Denknetz finanziert sich zu über 90 Prozent durch seine Basismitglieder. Zwar unterstützen uns auch grosse Organisationen als Kollektivmitglieder. Um die Unabhängigkeit des Denknetz zu garantieren, existiert aber eine Beitragsbeschränkung von CHF 5’000.- pro Kollektivmitglied. Insgesamt fliessen lediglich rund CHF 25’000.- von Kollektivmitgliedern an das Denknetz. Das heisst ganz konkret, dass das Denknetz nur dank seiner Einzelmitglieder Bücher, Zeitungen, Onlinebeiträge, Videos und Audios produzieren kann. Jeder Beitrag eines Einzelmitglieds ist daher wichtig und macht die professionelle Arbeit des Denknetz erst möglich. Tragen auch Sie zum Weiterbestehen und zum Erfolg des Denknetz bei:

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes

Sie erhalten die Jahr- und Sachbücher sowie die Zeitschrift „Das Denknetz“ kostenlos per Post zugestellt und nehmen zu vergünstigten Preisen an Tagungen und Seminaren teil. Zudem ermöglicht erst Ihr Mitgliederbeitrag die frei zugänglichen Publikationen (Onlinetexte, Videos, Audios) auf unserer Webseite.

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes

Die Mitgliedschaft kostet CHF 100.- pro Kalenderjahr. Wer ein kleines oder gar kein Einkommen hat, entrichtet einen reduzierten Beitrag von CHF 40.- Wer die Arbeit des Denknetz mit besonderem Nachdruck unterstützen möchte, tut dies mit CHF 400.- als Fördermitglied.

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes

Mitglieder des Denknetzes können alle Personen werden, welche die Statuten akzeptieren und insbesondere mit folgender Aussage aus der Zweckbestimmung einverstanden sind: «Das Denknetz ist den Grundwerten der Freiheit, der Gleichheit und der Solidarität verpflichtet. Das Denknetz konstatiert zunehmende soziale Ungleichheiten und eine Tendenz zur Entsolidarisierung in der Gesellschaft. Es will die Mechanismen dieser Dynamik besser verstehen und Alternativen erkunden und diskutieren.»

Werden Sie hier Mitglied des Denknetzes

Bibliothek

Die Denknetz Bibliothek bietet über 500 Texte zu den Themen Politische Ökonomie, Politik und Gesellschaft, Umweltschutz und Wachstumskritik, (Post-)Migration, Race-Class-Gender, Demokratie und Staat, Care und Soziale Sicherheit, Bildung, Medien, Denken sowie Geschichte und Emanzipation. Zudem sind alle Jahrbücher, Sachbücher, Zeitschriften, Audiodateien und Videos in der Rubrik Publikationen verfügbar.

Schauen Sie hier in die Denknetz-Bibliothek herein